Eine interaktive Karte der Segel-Touren (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.
7 Jahre sind eine lange Zeit, da kann man mal wieder einen Urlaub im schönen Kroatien machen.
In der Zwischenzeit wurde in Kroatien der Euro eingeführt, was das Bezahlen vor Ort deutlich vereinfacht, leider aber auch die Preise in der Gastronomie und an den Campingplätzen deutlich nach oben getrieben hat. Unterm Strich sind die Gastronomiepreise aber nach wie vor günstiger als in Deutschland und man fährt ja schließlich nicht nur wegen der Preise in ein bestimmtes Urlaubsland...
Auf dieser Reise hatten wir als Gastkind Owen, den 13jährigen Sohn meines kanadischen Cousins dabei. Owen reiste alleine nach Deutschland und verbachte zunächst zwei Wochen bei meinem Bruder und seiner Familie, bevor er mit uns in Urlaub fuhr. Direkt nach unsere Rückkehr reiste dann mein Cousin mit dem Rest seiner Familie an und verbrachte weitere vier Wochen in Europa.
Wie schon so oft sind wir auch zu auch zu dieser Reise am Freitag Mittag kurz nach Schulschluss aufgebrochen. Nach einer staureichen Fahrt und einer Zwischenübernachtung auf einem kostenlosen Stellplatz in Wörth an der Donau durchquerten wir am nächsten Tag ohne Probleme Österreich uns Slovenien um am Abend auf einem Autohan-Rastplatz in Kroatien, etwa 1,5 Stunden von unserem Ziel entfernt, eine weitere Zwischenübernachtung einzulegen. Auch diese Übernachtung verlief ruhig und entspannt, so dass wir am nächsten Tag unsere Fahrt fortsetzten und um 10:00 Uhr morgens unser Ziel, den Campingplatz Plitka Vala auf der Insel Murter beziehen konnten.
Der Campingplatz hatte auf meine wiederholten Reservierungsanfragen leider nicht im Vorfeld reagiert, es stellt sich aber heraus, dass eine Reservierung nicht notwendig und auch nicht möglich war. Die Campingparzelle konnten wir frei wählen, wir hatten Glück und belegten eine Parzelle in zweiter Reihe vom Meer mit Schatten durch Oliven-Bäume. Auch zu den Sanitäreinrichtungen war es nicht weit und wir konnten nur wenige Schritte vom Wohnwagen entfernt zum Baden ins Meer.
Unseren aufblasbaren Katamaran "Rubber Duck" konnten wir direkt neben der Bootsslipanlage abstellen, so dass wir zum Segeln nur die Rettungswesten, das Großsegel, Wasserflaschen und Wertsachen zum Boot tragen mussten.
Die Sanitäranlagen waren sauber und wurden mehrmals täglich gereinigt, das Personal war sehr freundlich. Die Straße, die den Campingplatz durchläuft war meist sehr ruhig und durfte auch nur mit Tempo 20 befahren werden, nachts waren hier jedoch einzelne deutlich schnellere Fahrzeuge unterwegs.
Der Müll wurde täglich von der Müllabfuhr geleert, in der Regel morgens früh, tagsüber wurde das Abwasser mehrmals täglich mit einem Tankwagen abgepumpt. Mülltrennung scheint dort keine große Rolle zu spielen, es gab zwar drei unterschiedliche Mülltonnen, der Inhalt wurde aber gemeinsam im Müllwagen entsorgt...
Auf dem Platz gibt es keine Dauercamper im eigentlichen Sinn, viele Gäste waren aber schon sehr oft auf diesem Platz, der vor allem bei Campern mit Boot sehr beliebt ist. Auch gab es viele Campinggäste, die bereits im Ruhestand sind und viele Monate dort verbringen.
Direkt auf dem Campingplatz gibt es ein hervorragendes Restaurant, wo man zu angemessenen Preisen leckere lokale Gerichte genießen kann und auch das Bier zum Essen ist dort nicht zu teuer. Als Richtschnur kann man mit 14,00 EUR für ein großzügiges Hauptgericht und 4,00 EUR für ein großes Bier rechnen. Hier waren wir während unseres Aufenthalts drei Mal zu Gast.
Außerdem besuchten wir noch ein Burger-Restaurant in Murter, eine Kanoba mit Spanferkel auf dem Festland, ein Restaurant in Jezera
In den Touristen-Hotspots wie Trogir sind die aufgerufenen Preise in den Gaststäten übrigens deutlich höher.
An der Mehrzahl der Tage haben wir das Abendessen selber auf dem Gasgrill zubereitet, Holzkohlegrills sind wegen der Wandbrandgefahr nicht zugelassen.
Auf dem Campingplatz gibt es ein kleines Geschäft für frisches Brot, Getränke, Obst, Gemüse und sonstige Kleinigkeiten, die Preise waren vergleichbar mit dem lokalen Supermarkt, teilweise sogar günstiger.
Etwa 15 Minuten zur Fuß (oder 10 Minuter per Fahrrad) entfernt gab es einen gut sortierten Supermarkt der lokalen Kette Plodine. Hier gibt es neben frischem Obst, Gemüse und Getränken auch eine gute Frischfleisch-Theke sowie Haushaltsartikel. Die Preise sind vergleichbar mit den deutschen Preisen.
Rund 15 Autominuten entfernt in Vodice befindet sich ein Lidl, ein Kaufland sowie ein weiterer Plodine, hier kann man günstig einkaufen, insbesondere Mineralwasser und Bier haben wir hier bei drei Großeinkäufen erstanden. Mineralwasser und Bier sind verglichen mit Deutschland etwas teurer.
Wie schon bei unserem letzten Besuch in Kroatien im Jahr 2017 unternahmen wir auch in diesem Jahr einen Tagesausflug in den rund 40 km entfernten Krka Nationalpark.
Wir wanderten vom Parkplatz in Skradin aus zu den herrlichen Wasserfällen und den Rundweg entlang. Den Rückweg nach Skradin fuhren wir mit dem im Preis inbegriffenen Schiff.
Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch kann man nun nicht mehr an den Wasserfällen baden. Es gibt jedoch in Skradin eine schöne Badestelle am Fluss mit feinem, künstlich aufgeschütteten Kieselstrand.
Für einen weiteren Tagesausflug fuhren wir mit dem Auto an der Küste entland in die mittelalterliche Stadt Trogir. Die Fahr bot herrliche Ausblicke auf die Adria.
Die Altstadt von Trogir ist sehr touristisch geprägt mit vielen Gaststätten (zu deutlich höheren Preisen als auf Murter) und Andenkenläden. Die Altstadtgassen sind aber schön anzusehen und in den schattigen Gassen ist es auch bei hohen Temperaturen vergleichsweise angenehm. Die Stadtmauer ist gut erhalten, die Festung haben wir uns nur von außen angesehen.
Da es uns nicht möglich war, auf dem öffentlichen Parkplatz per Handy ein Parkticket zu erstehen, wurden wir prompt mit einer Parkknolle "belohnt". Diese war jedoch mit 15,00 EUR preislich durchaus okay und wurde natürlich von und prompt per Banküberweisung bezahlt. Ärgerlich nur, dass es keinen konventionellen Parkautomaten mit Bargeldeinwurf oder Kartenzahlung gab.
Die Umgebung des Campingplatzes eignete sich gut zum Baden, wegen der zahlreichen Seeigel sind jedoch Badeschuhe dringend empfohlen.
Die Insel Murter, insbesondere auch die von uns genutzte, dem Festland zugewandte Seite, eignet sich ausgezeichnet zum Boot fahren und insbesondere zum Segeln. Durch die Abdeckung der zahlreichen Inseln baut sich keine große Welle auf, der Wind ist trotzdem stark genug und gleichmäßig zum Segeln und die zahlreichen Inseln und Buchten machen das Revier für uns als Katamaranselgler abwechselungsreich und interessant. Hier haben wir auch ein paar für Badestopps geankert. Morgens herrscht in der Regel wenig Wind, erst gegen Mittag frischt dieser auf und das Segeln macht Spaß. Gegen Abend lässt der Wind dann wider nach.
Wie zu erwarten bewegten sich die Temperaturen tagsüber in der Regel zwischen 31 und 35 °C, an zwei Tagen überschritt das Termometer aber auch die 37 °C. Dies waren prompt die Tagen, an denen wir die Ausflüge in den Nationalpark und nach Trogir unternahmen, aber auch dies stellte kein Problem dar. Die im Vergleich zu unserer Heimat geringe Luftfeuchtigkeit und die vorherrschende Briese machte die Temperaturen gut verträglich.
Die Wassertemperatur lag bei angenehemn 28 bis 29 °C, stieg gegen Ende unseres Aufenthalts aber auf fast zu warme 30 °C an.
Auch nachts kühlte es während unseres Aufenthalts nie unter 25 °C ab, so dass man auch abends ohne T-Shirt draußen sitzen und die lauen Nächte genießen konnte.
An zwei Tagen hat wir jeweils einen kurzen Regenschauen, einmal tagsüber auf dem Campingplatz und einmal bei unserem Besuch in Trogir, als wir auf dem Rückweg von der Altstadt zum Auto in ein beginnendes Gewitter kamen.
Die Windstärken bewegten sich tagsüber in der Regel zwischen 3 und 5 Bft, also gut zum Segeln mit unserem Katamaran, an 2 Tagen hatten wir eine kleine Bora mit Wind bis 7 Bft, so dass das Boot an Land bleiben musste.
Die Rückfahrt gestaltete sich staufrei und ohne besondere Ereignisse. Nachdem wir am Samstag Kroatien, Slovenien und Österreich durchquert hatten, übernachteten wir wieder auf dem Stellplatz in Wörth an der Donau, um am Sonntag unsere Rückreise abzuschließen.
Hier eine Übersicht der angefallenen Kosten:
Campingplätze | 1.252,00 |
Restaurants | 694,56 |
Lebensmittel | 532,03 |
Eintritt | 110,00 |
Tanken | 454,20 |
Maut, Parkgebühren | 253,00 |
Sonstiges | 6,80 |
Summe | 3.302,59 |
Beim Tanken muss man in Kroatien und Slovenien genau aufpassen. Neben den normalen Karftstoffvarianten werden an den Tankstellen in der Regel auch Premium-Varianten von Diesel und Superkraftstoff angeboten, natürlich zu einem Premium-Preis. Es gibt aber, das ist uns gerade an den Autobahnen aufgefallen, viele Tankstellen, die beispielsweise 10 Zapfsäulen haben, an 8 Zapfsäulen jedoch ausschließlich Premium-Kraftstoff zu deutlich höherem Preis verkauft wird. An einer Autobahntankstelle ist es aber gerade auch als Gespann nicht immer möglich, zurückzusetzten, wenn man an der falschen Zapfsäule steht.
Generell schwanken die Kraftstoffpreise in Kroatien nicht so oft wie in Deutschland, der Preis war während unseres gesamten Aufenthalts weitgehend konstant und auch die Autobahn-Tankstellen sind grundsätzlich nicht teurer als Tankstellen auf dem Dorf.