Eine interaktive Karte des Törn (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.
Dieses Jahr nutzten wir die Herbstferien, um als Familie erstmalig einen zweiwöchigen Törn auf der Loup de Mer zu genießen. Wir, das sind Carola, Maren (13) und ich (Harald). Außerdem war Eigner und Skipper Frank an Bord.
Dieses Jahr gestaltete sich die Planung besonders schwierig, da durch die Corona-Epedemie bis zum endgültigen Reiseantritt unklar war, mit welchen Einschränkungen bei An- und Abreise sowie vor Ort zu rechnen ist. Auch ein totales Reiseverbot oder das Streichen von Flügen war durchaus möglich. Erschwerend kam hinzu, dass wir den letzten Flug von Preveza nach Düsseldorf gebucht hatten, der Flughafen wird über den Winter regelmäßig für den Touristenverkehr geschlossen. Eine Flugverschiebung nach hinten war also nicht möglich, es sei denn, wir wären über Athen zurückgeflogen. Aber alles ging gut, wir mussten lediglich rechtzeitig vor dem Abflug ein Einreiseformular für Griechenland ausfüllen und elektronisch bestätigen lassen.
Mit vier Personen an Bord hatten wir reichlich Platz, Maren schlief wie schon in den letzten Jahren in der Steuerbord-Bugkabine, Carola und ich teilten uns die Backbord-Heckkabine, Frank belegte die Steuerbord-Heckkabine.
Am Sonntag, den 10.10.2020 mussten wir schon sehr früh aufstehen. Um 02:00 Uhr klingelte der Wecker, nach einer Tasse Kaffee wurden wir pünktlich um 02:40 vom vorbestellten Taxi abgeholt und zum Bahnhof nach Siegburg gebracht. Im Zug ging es dann über Köln nach Düsseldorf zum Flughafen. Der Check-In war durch Corona etwas langwierig, aber problemlos, der Flug verlief auch ereignislos. Frank holte uns wie geplant mit einem Leihwagen am Flughafen mit, mit dem er auch schon im Vorfeld die Einkäufe erledigt hatte. So konnten wir nach einem weiteren kurzen Einkauf auf dem Gemüsemarkt und einem Imbiss (beim Griechen :-)) um 13 Uhr ablegen und unsere Reise begann.
Der Weg führte uns zunächst nach Süden in die geschützte Bucht zwischen Festland und Petalas, da stürmische Winde angesagt waren, die wir lieber ruhig und gut geschützt abwarten wollten. So hatten wir zwei Tage Zeit, die Insel zur Fuß zu erkunden, dabei besuchten wir eine Höhle mit zahlreichen Fledermäusen. Auf der Insel trafen wir auch viele Landschildkröten und eine Gottesanbeterin, die Bucht erkundeten wir mit dem Dingi. Nachdem der Wind sich legte, ging es in Etappen weiter nach Süden bis Katakolo auf der Halbinsel Peloponnes, dem südlichsten Punkt unserer Reise. Hier machten Carola, Maren und ich mit einem Leihwagen einen Tagesausflug ins etwa 35 km entfernte antike Olympia. Bedingt durch die Corona-Epedemie legten zur Zeit keine Kreuzfahrtschiffe in Griechenland an, so dass es in Olympia nur sehr wenige Besucher gab. Wir hatten das alte Olympiastadion sogar für uns alleine. Über Zykanthos, Kefalonia und Ithaka ging es nun kreuz und quer durch das Ionische Meer zurück nach Norden bevor wir im Süden Lefkadas in Sivota anlegten, um in einem Restaurant zu speisen. Über weitere Zwischenstationen, die wir übrigens jeweils vor Anker liegend in schönen Buchten verbrachten, führte uns unser Weg schließlich wieder zurück an unseren Ausgangspunkt, die Marina von Lefkada.
Nun hatten wir noch einen Tag Zeit, den wir damit zubrachten, in einem Leihwagen gemeinsam mit Frank die Insel Lefkada zu erkunden. Unser Weg führte uns an herrliche Strände und Küstenabschnitte, über abenteuerliche Straßen und Wege durch kleine und enge Dörfer auf Berggipfel bis über 1100 Meter Höhe mit toller Fernsicht. Durch ständige kleine Erdbeben und Unwetter waren die Straßen teilweise von Felsen und Geröll verschüttet oder der Asphalt aufgerissen, wir konnten uns aber immer durch diese Engstellen manövrieren. Zum Abschluss gab es dann noch ein gemeinsames Abendessen, am nächsten Tag brachte uns Frank mit dem Leihwagen zum Flughafen, die weitere Rückreise war problemlos und wir wurden schließlich von meinem Vater am Bahnhof Siegburg abgeholt.
Es war ein toller Törn, der allen viel Spaß gemacht hat. Das Wetter war hervorragend mit durchgehend 21 bis 25°C und herrlich warmen Wasser (24 °C). Der Wind hat uns alles geboten von Windstille bis 7 bft, vor Anker liegend auch mehr. Frank hat wieder toll gekocht, war ein ausgezeichneter Reiseführer und Navigator. Die meiste Zeit hat Frank während der Fahrt unter Deck verbracht, Carola, Maren und ich waren an Deck beschäftigt und hielten das Boot in Fahrt.
Insgesamt legten wir auf dem Törn 252 sm zurück.
Die gesamten Kosten inklusive Flüge, Kojencharter, Lebensmittel, Hafengebühr und Leihwagen belief sich für uns drei auf 5830,20 EUR.