Reisebericht Segeltörn Kroatien 20. - 28.09.2025

...es geht weiter...

Eine interaktive Karte des Törn (zoom- und schiebbar mit klickbaren Details) findet man hier.

Vorwort

Nach einer Charter im Ijsselmeer 2015 und einigen Törns mit Frank auf der „Loup de Mer“ war es mal wieder Zeit, ein eigenes Boot zu chartern.

20.09.2025

Um 03:00 Uhr morgens klingelt der Wecker. Das ist sehr früh, aber um 03:30 Uhr steht bereits das vorbestellte Taxi vor der Tür, um mich zum Siegburger Bahnhof zu bringen. In der Bahn um kurz nach 04:00 Uhr treffe ich Dirk, meinen Freund und Co-Skipper. Gemeinsam geht es zum Flughafen Köln und von dort pünktlich nach Zadar in Kroatien. Am Flughafen übernehmen wir einen Leihwagen, den wir für den Tag vorbestellt haben, verstauen unser Gepäck im Kofferraum und fahren zunächst in die Stadt auf einen öffentlichen Parkplatz in der Nähe vom Kaufland. Den Wagen lassen wir hier stehen und machen uns zur Fuß auf den Weg in die Altstadt. Nach einem gemütlichen Rundgang und einem Kaffee schauen wir mal am frühen Nachmittag am Yachthafen vorbei. Eigentlich wollten wir nur nachfragen, ob unser gebuchtes Boot auch einen Backofen an Bord hat, dann können wir nämlich Aufbackbrötchen einkaufen. Zufällig können wir auch schon früher die Übergabe der Yacht erledigen, damit haben wir locker 2 Stunden eingespart. Nach den Formalitäten und der Einweisung ins Schiff gehen wir zunächst zum Auto zurück und erledigen den Großeinkauf (2 randvolle Einkaufswagen für knapp 500,00 Euro) im Kaufland. Mit dem vollbepackten Auto geht es dann schließölich zur Marina, die Einkäufe und das Gepäck werden entladen und während Dirk den Wagen zum Flughafen zurück bringt, verstaue ich die Lbensmittel an Bord. Dirk kommt mit dem Linienbus zurück zur Marina und wird es endlich Zit für das erste wohlverdiente Bier.

Gegen 23:00 stößt dann schliechlich auf André zu uns und vervollständigt somit unsere Crew. Er ist von Münster geflogen und wird auch den Rückweg wieder alleine dorthin antreten.

Das Wetter war wolkenlos, und mit 30°C recht warm.

21.09.2025

Nach dem Aufstehen um 08:00 und dem Frühstück weisen wir André in das Boot ein, bevor wir um 10:30 die Festmacher loswerfen und bei schwachem Wind unter Segel nach Nordwesten fahren. Um 14:00 Uhr ist unser anvisiertes Ziel noch recht weit entfernt, so dass wir den Motor starten und nun zügig einen Ankerplatz vor Molat anlaufen. Das Ankermanöver klappt problemlos, nach dem obligatorischen Ankerbier nehmen wir erst einmal ein Bad in der Bucht, bevor das Abendessen (Cevapcici mit Ajvar und Reis) gekocht und serviert wird. Die Wassertemperatur ist mit 25 °C sehr angenehm.

Den Abend ließen wir mit Rotwein und einem Slivocice ausklingen, bevor wir um 23:00 Uhr in die Kojen gingen.

Das Wetter war sonnig mit ein paar Schleierwolken bei 29 °C, der Wind war mit 1-2 bft schwach.

22.09.2025

Nachdem wir eine ruhige Nacht verbracht hatten, hieß es um 08:15 aufstehen und Frühstück zubereiten. Um 10:00 Uhr lichteten wir den Anker und setzten bei leichtem Wind unter Segel unsere Fahrt zunächst nach Nordwesten fort, bevor wir nach Westen abbogen. Zwische zwei Inseln nahm der Wind deutlich auf bis zu 5 bft zu, ich dachte zunächst an einen Düseneffekt, aber der starke Wind hielt auch auf dem nun offenen Meer an und berscherte uns Wellen von 1 - 1,5 m Höhe.

Unter Deck war es nun sehr ungemütlich, so dass ich auf das Führen des Logbuchs für die nächsten 3 Stunden verzichten musste, seekrank ist zum Glück niemand geworden, ich muss aber zugeben, bei mir hätte nicht viel gefehlt und der Rest der Crew sah auch nicht ganz frisch aus. Am Nachmittag liefen wir die geschützte Bucht von Veli Rat an und warfen den Anker. Hier war es deutlich ruhiger, so dass wir auch hier schwimmen konnten und in Ruhe unser Abendessen in Form von Hähnchenbrust mit Lauch und Reis genießen konnten. Am Abend zeigte sich am Himmel schon intensives Wetterleuchten und kündigte das bevorstehende Gewitter an. Wir haben zur Sicherheit noch 5 m mehr Ankerkette gegeben und uns nach Wein, Bier, Slivovice und Käse um 23:30 zur Ruhe begeben

Das Wetter war leicht bewölkt bei 25°C und Wind bis 5 bft.

23.09.2025

Um 08:15 hieß es Aufstehen zum Frühstück. Es regnet leicht, die Wettervorhersage kündigt für den Mittag Starkregen mit bis zu 70 mm Niederschlag und starke Windböen an, so dass wir beschließen, den Tag in der geschützten Bucht zu bleiben. Der Regen bleibt aber aus, mittags klart es auf und wir können wieder schwimmen gehen. Der Wind ist aber stark und böig. Wir verbringen den Tag mit Lesen und Kniffel, Mittags gibt es mexikanischen Feuertopf und Abends Nudeln mit Gemüsesauce.

Der Himmel war weitgehend bedeckt bei 25 °C und Wind bis 3 bft, in Böen aber mehr.

24.09.2025

In der Nacht gab es ein heftiges Gewitter mit Blitzeinschlägen in unmittelbarer Nähe unseres Boots (oder vielleicht auch in unseren Mast, wir konnten aber keine Schäden am Rigg oder der Bordelektronik feststellen). Nach einigen Kontrollgängen an Deck um uns zu vergewissern, dass der Anker noch hält und alles in Ordnung ist konnten wir wieder in die Kojen.

Um 08:00 Uhr standen wir auf. Es regnet leicht und für den Tagesverlauf sind weitere Gewitter angekündigt, so dass wir beschließen, einen weiteren Tag in der geschützten Bucht zu verbringen. Gegen Mittag ändert sich dann aber die Vorhersage, von Gewittern und Starkwind ist keine Rede mehr und auch der Himmel klart auf, so dass wir beschließen, den Anker zu lichten. Bei nun herrlichem Segelwetter segeln wir bis 17:30 in die Bucht von Sestrunj, dort gehen wir vor Anker. Beim Ankermanöver brauchten wir diesmal zwei Versuche, beim ersten Durchgang hat der Anker nicht gehalten, etwas weiter weg in einer kleineren Bucht packt der Anker, wir liegen allerdings recht dicht unter Land. Viel Spielraum bleibt da nicht, wenn der Anker mal slippt...

Nach dem Ankerbier baden wir wie gewohnt, bevor wir als Abendessen das mitgebrachte Kasseler, Sauerkraut und Kartoffeln zubereiten. Den Abend lassen wir bei Wein, Bier und Slivovice mit Kartenspielen ausklingen, bevor wir uns um 23:45 zur Ruhe begeben.

Vormittags hatten wir leichten Regen, ansonsten war es trocken bei 24 °C. Beim Sgeln hatten wir 3 - 4 bft Wind, aber kaum Welle.

25.09.2025

Die Nacht verlief ruhig und der Anker hat gut gehalten. Um 08:15 Uhr standen wir auf und bereiteten das Frühstück zu, um 10:00 Uhr wurde der Anker gelichtet und mit achterlichem Wind fuhren wir unter Schmetterlingsegeln nach Südosten. Eigentlich wollten wir an der Südspitze von Iz nach Nordosten an die Südspitze von Ugljan abbiegen, aber wir lagen gut in der Zeit und das Segeln machte Spaß, so dass wir noch einen Umweg um die Südspitze von Lavdara Vela machten um dann wieder nach Norden aufzukreuzen. Hier machten wir am späten Nachmittag an einer Boje (4,00 EUR pro Meter Bootslänge) im gut gepflegten Bojenfeld von Mala Lamjana fest. Nach dem obligatorischen Ankerbier und Baden in der Bucht gab es zum Abendessen Nudeln mit Sauce aus Speck, Kochschinken, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Tomatensauce. Um 00:00 Uhr gingen wir nach Bier und Slivovice in die Kojen.

Das Wetter war leicht bewölkt und trocken bei 23°C und 3 -– 4 bft Wind.

26.09.2025

Nach dem Aufstehen um 08:15 Uhr gab es Frühstück, bevor wie üblich um 10:00 die Leinen losgeworfen wurden. Unter Motor fuhren wir unter der Brücke zwischen den Inseln Ugljan und Pasman hindurch (es sah knapp aus, passte aber problemlos von der Höhe). Nach der Engstelle setzten wir die Segel und fuhren nach Norden zur sehr empfehlenswerten Bootstankstelle in Brodanov, südlich von Zadar. Das Anlegen längsseits klappte problemlos, ich war überrascht, dass nur knapp 18 Liter Diesel in den Tank passten, obwohl wir den Motor jeden Tag mindestens 2 Stunden laufen lassten mussten, um die Bordbatterie für Elektronik und vor allem den Kühlschrank aufzuladen. Das Ablegen unter Eindampfen in die Vorspring klappte auch. Da es nun Mittag war, überquerten wir wieder den Kanal nach Ugljan, um dort in einer Badebucht vor anker zu gehen, bevor wir am Nachmittag die letzte Etappe unseres Törns zurück zur Marina Zadar antreteten. Um 17:00 Uhr machten wir dann ohne Probleme in der Marina fest, kurz darauf konnten wir über der Stadt eine Flugshow mit 6 Maschinen beobacten, die teilweise mit Nebelfahne tolle Manöver absolvierten. Nun wurde das Unterschiff per Taucher auf Schäden kontrolliert, anschließend entsorgten wir den Müll und begaben uns zur Fuß in die Altstadt. Hier genossen wir im Restaurant am Brunnenplatz geschmortes Rindfleisch nach dalmatinischer Art mit Gnocci, nach einem Eis ließen wir den Abend in der Garden Lounge bei Shots und Bier ausklingen. Um 00:00 Uhr kehrten wir zum Schiff zurück.

Das Wetter war leicht bewölkt und trocken bei 22 °C und 3 bft Wind.

27.09.2025

Heute mussten wir um 07:00 Uhr aufstehen, nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen, fegten das Schiff und übergaben es um 08:30 Uhr an den Vercharterer. Unser Gepäck konnten wir in der Charterbasis lassen, so dass wir unbeschwert per Ruderfähre in die Altstadt gelangen konnten. Nach einem Besuch von Wasserorgel und Stadttor genossen wir Bier und Espresso in der Ledana Lounge, bevor wir über den Fosa-Hafen zur Uferpromenade gingen. Nach einem weiteren Bier kehrten wir zu unserem Gepäck in der Marina zurück, hier hieß es Abschied nehmen von André, der nun seinen Weg zum Flughafen antreten musste. Dirk und ich verfrachtetetn unser Gepäck zum fußläufig erreichbaren Appartment. Nach einer kurzen Dusche begaben wir uns wieder in die Altstadt. Hier gab es zum Abendessen gegrillte Sepia mit Mangold und Kartfoffeln, bevor wir die Wasserorgel und die Lichtinstallation bewunderten. Den Abend ließen wir dann wieder in der Garden Lounge auf der Festungsmauer ausklingen. Um 23:00 Uhr waren wir wieder im Appartment.

Auch heute zeigte sich das Wetter von seiner guten Seite bei leichter Bewölkung und 22 °C.

28.09.2025

Heute heisst es Abschied nehmen. Nach dem Aufstehen um 07:00 Uhr und einem schnellen Kaffee im Appartment ging es per Uber zum Flughafen wo wir pümktlich um 10:10 Uhr abhoben und um 12:00 Uhr in Köln landeten.

Mit Bahn und Bus ging es schließlich nach Hause.

In Siegburg war es mäßig bewölkt bei 16 °C.

Allgemeines

Ich habe die komplette Reiseroute mit meinem Garmin eTrex mitgeloggt und auch meine Fotos sind mit den GPS-Aufnahmeorten versehen.

Die gesamte Mannschaft hat toll funktioniert und wir hatten viel Spaß zusammen. Alle Manöver waren problemlos, das Schiff war in einem sehr guten Zustand

Teilnehmer

Harald Theuner (53) (Skipper)

Dirk Resing (49) (Co-Skipper)

André Wessels (48)

Bier und Wein

Rotwein 6 l

Bier ca. 60 große Dosen

Gesamtausgaben

Umgerechnet ca. 1.200,00 EUR für Charter, Flüge, Appartment, Lebensmittel, Restaurants und Bojenliegeplatz pro Person.

Schlussworte

Ich habe zusammen mit den übrigen Mitseglern eine tolle Segelwoche in der mittleren Adria verbracht. Das Wetter war toll, insgesamt legten wir auf dem Törn 99,5 sm zurück.


send comments to: Harald Theuner